Saturday, 26. May 2007

Nachteulen

Category: Italian Lifestyle,Neapel — Julia @ 13:12

Ich habe den Eindruck, dass die meisten Neapoletaner bis in die späten Abendstunden sehr aktiv sind. Auch nachts noch sausen junge Italiener mit ihren Scootern, zum Teil hupend, zum Teil grölend durch die Straßen der Altstadt.

Da ich selbst eine Nachteule bin, macht mir das nichts aus. Wenn ich in einer bei Italienern beliebten Pizzeria essen gehen möchte, kommt mir das sogar sehr entgegen. Die Leute in Neapel gehen nämlich erst gegen 21 Uhr und später essen. Würde ich auch um diese Uhrzeit eine gute Pizza haben wollen, müsste ich Schlange stehen, worauf ich nicht besonders scharf bin. Geht man jedoch antizyklisch um 19 oder 20 Uhr essen, bekommt man ohne Probleme einen Platz.

Die Neapolitaner hingegen sind erstaunlich geduldige Schlangensteher und warten ohne Probleme 30 Minuten vor einer Pizzeria. Vor der Pizzeria Decumana, ganz in meiner Nähe, stehen sogar einige Stühle im Halbkreis. Das finde ich besonders nett, denn dabei kommt man leicht ins Gespräch mit anderen… und das Quatschen lieben die Italiener ja ganz besonders.

Gestern Abend hatte ich ein weiteres Aha-Erlebnis. Auf der Piazza Dante fand ein kostenloses Rock-Konzert statt, welches von der CISL, einem italienischen Gewerkschaftsbund, organisiert wurde. Ich war erst um ca. 22 Uhr dort, als gerade die zweite von drei Bands anfing zu spielen: Stadio. Die sind – glaube ich – in Italien auch bekannt und waren gar nicht übel. Zu meiner Überraschung fing kurz vor Mitternacht dann erst die dritte Band (Simone Cristicchi) an. Ich weiß zwar nicht, wie lange die noch gespielt haben, aber bis 1 Uhr hat das Konzert bestimmt noch gedauert. In Deutschland wäre bei einem Konzert dieser Lautstärke und mitten in der Stadt spätestens um 23 Uhr Schicht im Schacht – vor allem wegen der Anwohner. Die Neapolitaner scheint der Lärm aber nicht zu stören… Nachteulen eben.

Thursday, 24. May 2007

Müllnotstand in Neapel – in ganz Neapel? Nein! Die Innenstadt wehrt sich

Category: Neapel — Julia @ 23:23

Die Presse berichtet im Moment ausführlich über dramatische Müllberge in Neapel und zeigt immer wieder dieselben Bilder von sich türmenden sowie brennenden Müllbergen (Links zu den Online-Nachrichten findet man hier). Das trifft sicherlich für die Vororte von Neapel zu. Die Berichte vermitteln jedoch den Eindruck, dass die ganze Stadt im Müll versinkt und dass es in ganz Neapel zum Himmel stinkt.

Das ist aber nicht richtig! Ich lebe nun seit vier Wochen in dieser Stadt, habe jedoch noch keine derart katastrophalen Müllberge gesehen. Das liegt sicher daran, dass ich mich vorwiegend (aber nicht ausschließlich!) im Zentrum oder in Gegenden aufhalte, die auch von Touristen besucht werden. Ich möchte den Müllnotstand in der Region Kampanien keinesfalls verharmlosen. Auch die italienische Presse titelt „Situazione tragica“. Aber ich sehe keinen Grund, wieso Touristen die Stadt Neapel meiden sollten.

Zugegebenermaßen gehört Müll hier viel mehr zum Stadtbild als in Deutschland. Man sieht immer wieder kleinere Haufen mit Müllsäcken am Straßenrand, abends auch übervolle Container. Dies liegt daran, dass es in der Regel keine privaten Mülltonnen gibt, wie dies in Deutschland der Fall ist. Statt dessen wird der Müll entweder in den an Straßenrändern bereitgestellten Containern entsorgt, oder einfach vor die Haustür gestellt. In meiner Straße beispielsweise machen wir folgendes: Entsorgen wir unseren Müll tagsüber, legen wir unsere Müllsäcke in die Nische einer von Touristen gemiedenen Seitengasse; abends stellen wir unseren Hausmüll direkt neben unserem Eingangstor ab. Auch der Einzelhandel entsorgt zum großen Teil seinen Verpackungsmüll in den öffentlichen Containern. In den frühen Morgenstunden wird der Müll dann abgeholt. Den Neapolitanern ist vermutlich klar, dass Touristen eine wichtige Einnahmequelle darstellen. Im Zentrum kommt es also gar nicht erst soweit, dass der Müll anfängt zu stinken.

Heute Morgen habe ich auf meinem Weg zur Arbeit einige Fotos gemacht. Die Müllhaufen musste ich wirklich suchen:

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Es ist allerdings unglaublich, welche Unmengen Müll die Neapolitaner produzieren. Einige Beispiele aus meinem Alltag: Bei jedem Einkauf erhält man eine Plastiktüte – die deutsche Angewohnheit, zum Einkaufen Stofftaschen mitzunehmen, ist bis hierher nicht durchgedrungen. Bestellt man in einer einfachen Pizzeria ein Mineralwasser, erhält man einen Plastikbecher sowie eine nicht recyclebare Plastikflasche. Im Büroalltag dasselbe: Mineralwasser wird aus Plastikbechern getrunken, jeden Tag ein neuer Becher. Die PET-Flaschen landen im Müll. Das Mittagessen holen wir meist bei der „Tavola calda“, einer Art „Mittagstisch“. Die Gerichte werden in Alubehälter gefüllt, in Papier eingewickelt, in einer Plastiktüte transportiert und anschließend mit den mitgelieferten Plastikgabeln gegessen. Wenn von der Bar caffè oder spremuta bestellt wird, wird der in kleinen Plastik- oder Papierbechern geliefert, hinzu kommt der obligatorische Becher Mineralwasser. Aus für mich unerklärlichen Gründen wird selbst der caffè, den wir im Büro mit der eigenen Lavazza-Espressomaschine machen, aus kleinen Plastikbechern getrunken. Bei durchschnittlich 4 caffè pro Tag pro Person kommt da schon einiges an Müll zusammen!

Ich bestreite keinesfalls, dass in Neapel und Umgebung in Sachen Müll einiges im Argen liegt. Die Presseberichte über die katastrophalen Zustände in der Peripherie von Neapel, über die überfüllten und daher geschlossenen Mülldeponien, über die Camorra sowie ihr Geschäft mit dem Müll entsprechen bestimmt der Wahrheit. In kleineren, armen Orten in der Nähe von Neapel (beispielsweise in Pozzuoli) habe ich auch schon Müllhaufen gesehen, die zwar nicht stanken, aber sicherlich nicht schön anzusehen waren.

ABER: ich ärgere mich sehr darüber, dass die deutschen Medien immer von “Neapel” im Allgemeinen sprechen. Diese Berichterstattung wird Neapel nicht gerecht und schreckt potentielle Touristen ab. Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl hier. Daher: kein Anlass zur Panik! In Neapels Innenstadt, also dem touristischen Zentrum, ist von stinkenden und brennenden Müllbergen keine Spur!

Monday, 21. May 2007

Forza Napoli!

Category: Italian Lifestyle,Neapel — Julia @ 23:09

SSC Napoli

Stadion San Paolo, Neapel. Samstag Nachmittag. Die Stimmung im und vor dem Stadion ist kräftig aufgeheizt, denn auch in Italien geht die Fußballsaison allmählich dem Ende entgegen. Der SSC Napoli ist derzeit auf Platz 3 der Serie B, der 2. Liga. Vom Zweitplatzierten Genua trennen ihn nur 2 Punkte. Da nur die ersten beiden Teams mit Sicherheit in die Serie A aufsteigen, zählt momentan jeder Punkt. Die Plätze 3 bis 6 spielen am Ende im Play-off um den Aufstieg, es sei denn Platz 3 hat mehr als 10 Punkte Vorsprung – dann steigt auch Platz 3 ohne Qualifikationsspiel auf. Bisher beträgt der Abstand zum Verfolger Rimini jedoch nur 9 Punkte.

Die wohl älteste tifosa des SSC Napoli ist bei jedem Heimspiel der azzurri, der Blauen, dabei und feuert ihre Jungs an:

tifosa

Obwohl ich mich nicht übermäßig für Fußball interessiere, habe auch ich vergangenen Samstag kräftig mitgefiebert. In Italien bleibt einem ja auch fast nichts anderes übrig. Als mein Chef, der eine Jahreskarte fürs Stadion hat, mir seine Karte für das Spiel gegen Modena angeboten hat, habe ich mich natürlich sehr gefreut. Ein Spiel im Stadion mitzuerleben hat immer etwas ganz Besonderes…zumal mein letzter Stadionbesuch schon viele Jahre zurückliegt.

Die ca. 50.000 Zuschauer machten am Samstag einen ohrenbetäubenden Lärm und erstklassige Stimmung. Die Spieler boten hingegen eher zweitklassigen Fußball. Zumindest soweit ich das beurteilen kann. Napoli ging schon sehr frühzeitig in Führung. Das Stadion tobte. Bei dem Anschlusstreffer von Modena kurz vor der Halbzeit herrschte hingegen Stille. Ich dachte zunächst, dass das Tor nicht zählt. Aber es waren ja nur vereinzelte Fans aus Modena angereist. Kein Wunder, dass man die nicht hörte. Die waren übrigens durch ein großes, rund um ihre Ränge gespanntes Netz abgeschirmt. Wohl um zu vermeiden, dass sie Gegenstände auf das Spielfeld werfen. Fand ich ziemlich diskriminierend.

In der zweiten Halbzeit wurden sowohl Fans als auch Spieler zunehmend nervöser. Napoli verschoss dann auch noch zur Enttäuschung aller einen Elfmeter …

Am Ende hieß es dann leider nur Napoli – Modena 1:1. Jetzt bleiben nur noch drei Spiele. Es bleibt also spannend… Forza ragazzi!

Tuesday, 15. May 2007

Jeder Tag ist wie Silvester

Category: Neapel — Julia @ 22:53

Hier in Neapel wird fast jeden Abend, eher zur Nachtzeit, ein kleines Feuerwerk gezündet. Es sind immer nur wenige Knaller, ca. 20-40 Sekunden, zu immer unterschiedlichen Zeiten, manchmal sogar erst um 1h nachts. Als ich die Knaller zum ersten Mal gehört habe, habe ich sofort an eine Schießerei gedacht – so wie man das aus Mafia-Filmen kennt, in denen die Opfer gleich vielfach durchlöchert werden.

Gerade eben habe ich auch endlich einmal das kurze Feuerwerk von meinem Fenster aus gesehen. Ich rätsel aber immer noch, was das zu bedeuten hat. Die Vermutung meiner Kollegin ist, dass einer der über 50 Heiligen der Stadt gefeiert wird. Andere munkeln jedoch, dass dies das Signal ist, dass der Nachschub an Drogen im Hafen angekommen ist.

Sunday, 13. May 2007

pizza pazza puzza

Category: Neapel — Julia @ 23:14

Bei einem Kindergeburtstag in Italien kann man ganz schön viel lernen… vor allen Dingen dann, wenn die Eltern einige Animateure und einen Zauberer zur Beschäftigung der Kinder engagieren. So jedenfalls hat das mein derzeitiger Chef hier in Italien gemacht. Die Großen haben gequatscht und geschlemmt, die Kleinen haben getobt. Topolino (Mickey Maus) und Minnie kamen auch zum Gratulieren.

Der Zauberer hat es aber nicht nur den Kindern angetan, sondern auch mir. Es ist nämlich sehr viel einfacher, das Italienische zu verstehen, wenn Erwachsene mit Kindern sprechen. Und so habe ich gestern so einiges gelernt. Die eingängige Zauberformel “pizza pazza puzza” ging mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiß nicht, ob das wirklich unser Abrakadabra ist, oder ob das eine Erfindung des Zauberers ist. Übersetzt man das wörtlich heißt das jedenfalls “Pizza – verrückt – stinkt”.

Wednesday, 9. May 2007

Wäsche in luftiger Höhe

Category: Italian Lifestyle,Neapel — Julia @ 23:46

Genau wie all die anderen Neapolitaner bin ich nun stolze Besitzerin eines Wäschetrockners für mein Balkongeländer:

Wäsche

Die allzu bekannten Fotos von engen neapolitanischen Gassen, in denen die Wäsche draußen vor dem Fenster – oder gar zwischen zwei gegenüberliegenden Fenstern – zum Trocknen hängt, sind nicht nur Klischee, sondern Wirklichkeit. Und zwar nicht nur im Spanischen Viertel, sondern überall, wo Platzmangel herrscht… und das ist in Neapels Innenstadt fast überall!

Man sollte es nicht meinen: Das Geländer vor der Fenstertür in meinem Zimmer ist stabiler als es aussieht. Zu Beginn hatte ich extremes Unwohlsein, wenn ich zu nah am rostigen Gitter stand. Auch bei meinem ersten Wäscheaufhängen war mir ein wenig mulmig, denn immerhin würde ich zwei Stockwerke tief auf die Terrasse eines anderen Hausbewohners fallen. Ein zufriedenes Grinsen hatte ich aber dennoch auf den Lippen, denn mit jedem Tag steigt das Gefühl, ein Teil der Stadt zu sein.

Saturday, 5. May 2007

Das Blutwunder des San Gennaro

Category: Neapel — Julia @ 23:05

Halleluja! San Gennaro ci vuole bene. Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Blutwunder von San Gennaro ist auch dieses Mal wieder gelungen. Er meint es also gut mit uns, wie der Erzbischof von Neapel heute meinte.

Für diejenigen, die Neapel nicht kennen: San Gennaro ist der neapolitanische Schutzheilige. Sein (vermeintliches) Blut wird in zwei versiegelten Ampullen aufbewahrt. Normalerweise ist die Substanz in den Ampullen erstarrt. Zwei Mal im Jahr wird in Neapel der Schutzpatron gefeiert und mit Spannung das Wunder der Blutverflüssigung erwartet: am 19. September, dem Geburtstag des Heiligen, und am ersten Maiwochenende.

San Gennaro

Heute, am Samstag, machte ich mich also auf den Weg zum Dom, da um 17 Uhr von dort die Prozession zum Kloster Santa Chiara startete. Dort warteten schon eine Menge Leute, die die vielen Heiligenstatuen beklatschten.

Prozession

Auch die Bürgermeisterin von Neapel, Rosa Russo Iervolino, ließ es sich nicht nehmen, persönlich anwesend zu sein:

Die Bürgermeisterin von Neapel

Die Prozession führte durch die schmale Gasse Spaccanapoli, gesäumt von einer Menge Gläubigen und Touristen. Von den Balkonen rieselten Rosenblüten. Ich habe vom Dom aus eine Abkürzung genommen, um noch einen Sitzplatz in der Kirche Santa Chiara zu ergattern, wo sich das Blutwunder vollziehen sollte. Das war auch gut so, denn letztendlich war die Kirche so voll, dass die Leute selbst in den Durchgängen standen. Nach dem Einzug der Statue von San Gennaro und der Reliquie wurde eine heilige Messe gefeiert. Die Gläubigen beteten mit Inbrunst, so dass ein lautes Padre Nostro und Ave Maria erschall. Daran merkte man, dass die Mehrzahl der Anwesenden tatsächlich Italiener war. Nach ca. 90 min. kam es zum heiß ersehnten Höhepunkt der Festlichkeit: Der Erzbischof persönlich präsentierte den Neapolitanern, dass sich das Blut verflüssigt hat. Diese gute Nachricht wurde von den Anwesenden mit begeistertem Beifall gefeiert, und die Kirchenglocken läuteten.

Blutwunder

Wie man sieht war ich – obwohl ich in der ersten Hälfte der Kirchenbänke saß – immer noch ziemlich weit weg vom Geschehen. Beim anschließenden Auszug der Prozession konnte ich allerdings deutlich erkennen, dass die Substanz in der Ampulle tatsächlich flüssig war.

Auch der Erzbischof war nach dem gelungenen Blutwunder sichtlich erleichtert:

Der glückliche Erzbischof

Wenn sich das Blut allerdings nicht verflüssigt, bedeutet das Unglück für die ganze Stadt. Das ist auch schon ‘mal vorgekommen. Beispielsweise im Jahr 1980: einige Wochen nach der misslungenen Verflüssigung hat ein Erdbeben in Kampanien auch in Neapel große Schäden angerichtet. Ein anderes Mal, im Jahr 1988, hat der SSC Napoli die Fußballmeisterschaft nur knapp gegen AC Milan verloren. Wenn das so ist, steht dem Aufstieg des SSC Napoli in die erste Liga, der Serie A, nach dem erfolgreichen Blutwunder nun ja nichts mehr entgegen!

Friday, 4. May 2007

Studio Legale Scognamiglio

Category: Mein Referendariat,Neapel — Julia @ 22:36

Meine ersten drei Tage beim Studio Legale Scognamiglio liegen nun schon hinter mir. Diese mittelständische Kanzlei liegt in der Nähe der via Toledo, am Rande der Quartieri Spagnoli, also mitten im pulsierenden Neapel: Fisch- und Gemüsegeschäfte präsentieren ihre Waren, auf der Straße wird lautstark Musik abgespielt und die Angestellten der umliegenden Bars laufen eilig mit Tabletts umher, um caffè in kleinen Pappbechern in die Büros zu bringen.

Giovanni Scognamiglio, der Gründer der Kanzlei, ist noch angenehm jung und ambitioniert. So auch die anderen Anwälte/-innen. Außer mir ist zurzeit noch ein weiterer deutscher Referendar in der Kanzlei, und demächst kommt eine Praktikantin aus China.

Bisher hatte ich unter anderem die Gelegenheit, mich ein wenig in das italienische Rechtssystem einzulesen und bei einer Vertragsgestaltung in englischer Sprache mitzuwirken. Mit den Kollegen unterhalte ich mich manchmal auf Italienisch, meist jedoch auf Englisch, da mir doch noch so einige Vokabeln fehlen. Das Gewicht wird sich dann hoffentlich zum Ende meines Aufenthalts hier zum Italienischen verlagern!

Mein Konsum an caffè nähert sich jedoch schon jetzt demjenigen eines Italieners. In der Kanzlei trinke ich täglich vier caffè, und damit liege ich wohl eher im unteren Bereich hier. Im Durchschnitt trinkt der Italiener, hab ich mir sagen lassen, sechs caffè täglich. Der caffè schmeckt hier aber auch unwiderstehlich gut!

Tuesday, 1. May 2007

Darf ich vorstellen: Meine WG

Category: Neapel — Julia @ 19:57

Noch bevor ich nach Neapel gekommen bin, habe ich mich auf die Suche nach einer Wohnung gemacht. Empfohlen wurden mir studenti.it und affittistudenti.it. Über letzteren Link gelang ich zu easystanza.it, wo man sich zunächst anmelden muss. Es war ziemlich unkompliziert, und sehr bald erhielt ich eine Nachricht von Vincenzo, meinem jetzigen Vermieter. Ich hatte angenommen, dass ich in einer WG mit zwei 21-jährigen Italienern leben würde. Irrtum! Als ich hier letzte Woche ankam, stellte sich zu meiner Überraschung heraus, dass ich mit vier anderen Mädels zusammenwohne:

Karina, Französin, studiert Architektur
Camille, Französin, studiert Medizin
Antonella, Italienerin, studiert Gesang
Eni, Ungarin, Juristin und Praktikantin in einer Kanzlei

Sie sind alles super nett und schon etwas länger hier, so dass sie mir einige Tipps geben können. Gemeinsamer Treffpunkt ist unsere Wohnküche:

La Cucina

Monday, 30. April 2007

Sonntags unterwegs in Neapel

Category: Neapel — Julia @ 21:19

Als ich gestern durch die Straßen von Neapel gelaufen bin, war ich überrascht, dass die meisten Läden tatsächlich geschlossen haben. Sie waren zum größten Teil mit schweren Rollläden verrammelt, und viele Straßen waren wie ausgestorben (abgesehen von Touristenattraktionen und Kirchplätzen).

Manche ruhten sich im Schatten aus, wie z.B. hier in der Nähe des Palazzo Reale:

Mittagsschlaf vorm Palazzo Reale

Andere (wie hier auf der Mole am Molosiglio) ließen sich die Sonne auf den Pelz brennen:

Sonnenhungrige auf der Mole

Als ich hingegen über die Piazza Plebiscito hinweg zur Piazza Trieste e Trento kam (Nähe Café Gambrinus), war die Hölle los: Dort trafen sich auf der via Toledo Jung und Alt mit Kind und Kegel zum Schaulaufen – oder besser Schaufahren:

Raggazze sul motorino

Unzählige knatternde Roller fuhren kreuz und quer. Das war ein Lärm! In der Regel natürlich ohne Helm! Die beiden raggazze hingegen ziehen ganz selbstbewusst ihren hippen Helm auf.

Selbst die Kleinsten wurden mitgenommen:

Bambini auf dem Motorino Familienausflug auf dem Motorino

Weitere Eindrücke von meinem Sonntagsspaziergang erhält man, wenn man auf eines der Bilder klickt.