Am Wochenende war die erste von den drei im Golf von Neapel liegenden Inseln fällig: Capri.
Da ich auf Ischia und Procida schon ‘mal vor 15 Jahren war, glaubte ich zu wissen, was mich auf Capri erwartet. Auf die Touristenströme war ich jedoch nicht gefasst – vor allem nicht in der Vorsaison. Menschenhorden, die von Fähnchen angeführt werden, schrecken mich ja immer ab. Aber da auch wir von der Marina Grande, dem Hafen, in das höher gelegene Städtchen Capri wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als an der Funiculare (der Standseilbahn) Schlange zu stehen.
Oben angekommen war es nicht weniger überfüllt. Sobald man aber durch die Gassen streift, die von dem kleinen Platz im Zentrum wegführen, wird es wesentlich ruhiger und beschaulicher:
Wir ließen uns ein wenig treiben und hatten so einen bezaubernden Spaziergang auf die andere Seite der Insel, von der aus man schon das Festland sehen kann. Die Highlights von Capri sind übrigens sehr gut ausgeschildert, so dass wir uns entschieden, den Schildern zum arco naturale zu folgen. An unserem Ziel angekommen hatten wir einen fantastischen Blick durch den natürlich entstandenen Felsbogen aufs Meer:
Da die letzte Fähre zurück nach Neapel bereits um 19.50h die Insel verlässt, und wir die Entfernungen auf Capri nicht so gut einschätzen konnten, haben wir noch ein wenig am Strand (leider nur ein Steinstrand, direkt neben der Marina) die Abendsonne genossen… und ich war in diesem Jahr zum ersten Mal im Mittelmeer – allerdings nur mit den Füßen.
Capri hat offenbar noch viel mehr zu bieten. Ich frage mich, wie die Gruppenreisenden die Insel in nur einem Tag abgrasen, wenn wir in sechs Stunden nur ein kleines Fleckchen erkunden. Zum Glück habe ich ja noch weitere Gelegenheiten, auch die anderen Ecken zu entdecken.
Insgesamt hat sich der Kurztrip also sehr gelohnt – auch wenn die Fahrt mit der Schnellfähre hin und zurück stolze 30 € kostet. Mit der nur halb so schnellen Autofähre legt man nur gut die Hälfte hin, jedoch fährt diese Fähre auch nur sechs Mal pro Tag.