Zum Glück hat es sich in Neapel inzwischen etwas abgekühlt, so dass am kommenden Wochenende “nur” ca. 29 Grad erwartet werden. Am vergangenen Wochenende war es bei weit über 30 Grad in der Stadt kaum auszuhalten, so dass ich am Sonntag nach Procida, die kleinste der drei Inseln im Golf von Neapel, geflüchtet bin. Mit der Autofähre (Caremar, hin und zurück ca. 15 Euro) ist es zwar langsamer, aber etwas günstiger als mit dem Schnellboot.
Die Insel Procida ist glücklicherweise vom Massentourismus noch verschont geblieben. Natürlich ist es kein Geheimtipp, aber man trifft hauptsächlich Neapolitaner und Individualreisende. Schon im Hafen merkt man den Unterschied zur Marina Grande auf Capri: Ich hab mich bei einem Obsthändler zu zivilen Preisen mit Proviant versorgt, und die Preise in der Bar, in der ich einen caffé getrunken habe, waren mit denjenigen in Neapel vergleichbar.
Die Marina von Procida ist herrlich unglamourös, der abgeblätterte Putz der Häuser wirkt charmant und die kleinen Fischerboote im Hafen authentisch. Der kleine Ort lädt wirklich zum Verweilen ein.
Dennoch wollte ich mich möglichst schnell im Meer erfrischen, so dass ich relativ zügig mit dem Bus zum Strand Pozzo vecchio gefahren bin. Der Weg zum Strand ist auch gut zu Fuß machbar, gut 30 Minuten. Pozzo vecchio hat inzwischen Berühmtheit erlangt, da dort Szenen des wirklich süßen Films “Il Postino” (Der Postmann) von und mit Massimo Troisi sowie mit Philippe Noiret gedreht wurden. Auch noch weitere Szenen des Films wurden auf Procida gedreht, worauf die Inselbewohner sehr stolz sind.
Der Strand hat mir super gut gefallen: schnuckelige Bucht, Sandstrand (leider schwarzer Sand, was den Nachteil hat, dass er bei großer Hitze glühend heiß wird), kostenlos (sofern man auf Sonnenschirm und Strandliege verzichtet), sauberes Wasser, leichter Zugang zum Wasser (nur einige Steine während der ersten zwei Meter, danach angenehmer Sandboden). Im Abendlicht hat der Strand – wie so viele Strände – eine ganz besondere Atmosphäre:
Leider musste ich zusehen, die letzte Fähre nach Neapel um 20 Uhr zu bekommen, jedoch nicht, ohne vorher in der Strandbar noch eine erfrischende Granita di limone (Zitronensaft mit viel crushed ice) zu löffeln.